Im Streit über den Einsatz von Luftfiltergeräten an Esslinger Schulen kritisiert Andreas Deuschle das Agieren von Stadtverwaltung und Gemeinderatsmehrheit.

„Es ist beschämend, dass sich im Kampf gegen die Pandemie in der Esslinger Kommunalpolitik Scheuklappen-Denken durchsetzt“, so Deuschle. „Wenn Grüne und SPD im Gemeinderat Luftreiniger für Geldverschwendung oder gar für untauglich halten, frage ich mich, wie sie dann den Kurs ihrer jeweiligen Partei im Land beurteilen.“

Grüne und SPD in Esslingen konträr zu Landesparteien

Die bildungspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Sandra Boser, mahne etwa, „nichts unversucht“ zu lassen, um „die Ansteckungsgefahr in unseren Schulen zu verringern.“ Mobile Luftreiniger könnten insbesondere dort zum Einsatz kommen, „wo nicht oder nur schlecht gelüftet werden könne“. Das trifft auf die Container-Klassen der Zollbergrealschule zu, wohin Deuschle Luftreiniger zu Testzwecken vermittelt hatte – was von der SPD-geführten Stadtverwaltung kritisiert worden war. Dabei fordert der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Andreas Stoch, auch den Einsatz genau solcher Geräte: „Es ist Zeit, diese Krise endlich als einen Zustand zu begreifen, der weder morgen noch übermorgen beseitigt sein wird. Und Luftreiniger werden selbst in der Zeit nach der Pandemie nicht nutzlos sein. Sie schützen auch bei jeder Grippewelle.“ Luftreiniger gehörten entsprechend zu den „nachhaltigen Lösungen an den Schulen“, um die man sich kümmern müsse.

"Verantwortungsvolle Krisenpolitik bleibt auf der Strecke!"

Andreas Deuschle kann vor diesem Hintergrund „keinen klaren Kurs“ erkennen: „Man gewinnt den Eindruck, dass SPD und Grüne der Parteipolitik auf jeder politischen Ebene Vorfahrt einräumen, die Positionen dabei flexibel anpassen und verantwortungsvolle Krisenpolitik auf der Strecke bleibt.“ Anders kann sich Deuschle nicht erklären, „wie rigoros der SPD-OB den Einsatz von Luftreinigern an Esslinger Schulen unterbindet.“ Es sei zwar legitim, Kosten und Nutzen beim Einsatz von Luftreinigern abzuwägen, betont Deuschle. „Es ist jedoch nicht in Ordnung, wenn die Kultusministerin den Schulen Mittel zur Verfügung stellt, um ausdrücklich individuelle, zur Situation vor Ort passende Lösungen zu finden; sich die Stadtverwaltung und Gemeinderatsmehrheit aber noch nicht einmal für die jeweilige Lage der Schulen interessieren und Schema F verordnen. So schafft man keine langfristige Öffnungsperspektive für die Schulen!“

Luftreiniger können für Präsenzunterricht Voraussetzung schaffen

Denn es bestehe kein Zweifel daran, betont Deuschle, dass das Recht auf Bildung von Kindern und Jugendlichen am besten im Präsenzunterricht verwirklicht werden könne und Schulen als Orte des sozialen Miteinanders von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen seien. „Das umso mehr bei der Schülerschaft, die sozial benachteiligt ist“, so Deuschle, „deshalb müssen wir jetzt die Voraussetzungen schaffen, um vorbereitet zu sein, wenn wieder Präsenzunterricht stattfindet.“ Zu diesen Voraussetzungen könnten – je nach baulicher Situation der Schulen – auch Luftreiniger gehören.

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