Der CDU-Kreisverband Esslingen tritt für die Zukunftsfähigkeit des Neckarhafens Plochingen ein. Das haben Vertreter der Partei bei einem Besuch des Hafens am Mittwoch (24. April) deutlich gemacht.

„Es geht darum, dass sich der Hafen als logistischer Knotenpunkt und Umschlaghafen für die Wirtschaft im mittleren Neckarraum behaupten kann“, so Andreas Deuschle, der CDU-Kreisvorsitzender ist. Schon heute sei der Hafen mit einem Güterumschlag von 1,2 Millionen Tonnen im Jahr eine feste Größe für die lokale Wirtschaft, etwa für den Schwerlastverkehr der weltweit agierenden örtlichen Maschinenbauindustrie. „Wir dürfen nicht zulassen, dass der Bund die Wirtschaftsregion um den mittleren Neckar abkoppelt, indem er die Hafenentwicklung ausbremst.“

"Der Neckarschleusenausbau wäre die Chance, um den Schwerlastverkehr auf unseren Straßen zu reduzieren"

Hintergrund der Kritik ist der von der Ampel-Bundesregierung im vergangenen Herbst verhängte Planungsstopp für den Ausbau der Neckarschleusen. Dr. Natalie Pfau-Weller, Stellvertretende Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete für Kirchheim, fasst die Problematik so zusammen: „Der Neckarschleusenausbau wäre die Chance, um den Schwerlastverkehr auf unseren Straßen zu reduzieren, und ein echter Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz." "Dass sich die Ampel dagegen entschieden hat, ist ein echtes Armutszeugnis und eine verpasste Gelegenheit, klimafreundlichen Transport bei uns im Land zu fördern", so Pfau-Weller, die im Landtag dem Verkehrsausschuss angehört.

Güterverkehr steigt in dreißig Jahren um 46 Prozent

Tatsächlich steigt der Güterverkehr drastisch; in gut dreißig Jahren ist nach Prognosen des Bundes mit einer Zunahme um 46 Prozent zu rechnen. Da Straßen und Schienen schon heute überlastet sind, kann also auf das Potential der Wasserwege kaum verzichtet werden. Nach Hafenangaben ist der Neckar die einzige Wasserstraße des Südens, die nicht für moderne Güterschiffe von 135 Metern Länge ausgelegt ist; Schiffe also, die 80 Lkw-Ladungen auf einmal transportieren können. Hier könnte der Ausbau der Neckarschleusen Abhilfe schaffen.

Doch während das zu transportierende Güteraufkommen steigt, sinken die Kapazitäten: Frachtraum fehlt, Schiffer finden keine Nachfolger mehr und haben mit Investitionsstau und Niedrigwasser zu kämpfen. Seit den 1990er Jahren sinkt am Neckarhafen auch der wasserseitige Güterumschlag, zuletzt war er auf gut 312.000 Tonnen im Jahr gefallen.

In Zukunft Umschlagplatz für alternative Treibstoffe

Der Neckarhafen Plochingen versucht, diese Entwicklung zu stoppen und arbeitet daran, sich zukunftsfähig aufzustellen. Dem gestiegenen Flächenbedarf fast aller Hafenansiedler soll unter anderem durch optimierte Flächennutzung der Hafenanlagen begegnet werden. Bis 2040 soll außerdem die Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt abgeschlossen sein. Zu den umschlagstärksten Gütergruppen des Hafens, der bereits heute ein bedeutender Umschlagplatz für Recyclingprodukte ist, sollen in Zukunft nicht zuletzt alternative Treibstoffe wie Wasserstoff gehören.

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